Feierlicher Festakt zur Inbetriebnahme des DHE

NRW-Ministerin Mona Neubaur: „Mutmacher“

Im Beisein von Mona Neubaur, Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie sowie stellvertretende Ministerpräsidentin des Landes Nordrhein-Westfalen, fand am Freitag, 6. September 2024, der feierliche Festakt zur Inbetriebnahme des DHE, dem Dinslakener Holz-Energiezentrum, auf dem Betriebsgelände im Industriegebiet Thyssenstraße in Dinslaken statt. Zu den geladenen Gästen gehörten neben den politischen Vertretern insbesondere die an der Errichtung des DHE beteiligten Unternehmen.

Als „eine Marke der Wärmewende“ bezeichnete Geschäftsführer Josef Kremer das DHE in der vom Hörfunk- und Fernsehjournalisten Thomas Heyer moderierten Veranstaltung. „Einen „Mutmacher“ nannte die Wirtschaftsministerin die DHE Dinslakener Holz-Energiezentrum GmbH & Co. KG. Das Projekt zeige, das Klimaschutz wirtschaftlich erfolgreich gestemmt werden könne: „Es ist ein gutes Signal, das von hier aus an den Niederrhein geht. Sie sind ein Vorbild für andere“. Thomas Schürmann, Regierungspräsident der Bezirksregierung Düsseldorf, thematisierte die Bürgerbeteiligung im Genehmigungsverfahren und betonte den hohen Standard der Rauchgasreinigung.

Die im DHE erzeugte Wärme wird sowohl direkt ins Dinslakener Fernwärmenetz als auch in die Fernwärmeschiene Niederrhein eingespeist. Ingo Brohl betonte als Landrat des Kreises Wesel die Bedeutung des Fernwärmenetzes als interkommunales Projekt und griff eine Stichwortfrage von Herrn Heyer auf: Die Teilnahme am Festakt sei ein Vergnügen, weil die kommunale Familie mit hohem ökologischem und ökonomischem Anspruch agiert.

Dinslakens Bürgermeisterin Michaela Eislöffel ging im feierlichen Festakt zur Inbetriebnahme des DHE auf die kritischen Stimmen im Vorfeld des DHE-Baus ein. Diese Einstellungen hätten sich gewandelt, als im Zuge der Krisen der letzten Jahre deutlich wurde, dass die Stromerzeugung durch das DHE in Kombination mit dem benachbarten Batteriespeicher ein echter Standortvorteil für alle Bürgerinnen und Bürger ist. Sollte es zu einem Schwarzfall kommen, können weite Teile Dinslakens autark mit Strom versorgt werden.

Im DHE werden künftig jährlich bis zu 380 GWh Wärme und bis zu 100 GWh Strom in Kraft-Wärme-Kopplung erzeugt: annähernd klimaneutral, nachhaltig und hocheffizient.

Mona Neubaur (Mitte)  mit den Geschäftsführern und Vertretern von Land, Kreis und Stadt beim Festakt zur Inbetriebnahme des DHE.

Dafür wird das DHE gebraucht

Das DHE erzeugt klimaneutral Wärme für die Fernwärmeversorgung, an die in Dinslaken 60 Prozent der Privathaushalte und annähernd alle öffentlichen Gebäude angeschlossen sind sowie Strom, der den Bedarf von rund 28.000 Haushalten deckt. Das Heizkraftwerk wurde geplant, um das Ende der Wärmelieferungen aus dem Steag Steinkohle-Heizkraftwerk in Duisburg-Walsum zu kompensieren. Es ist somit ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur vollständigen Dekarbonisierung der Strom- und Wärmeerzeugung in Dinslaken und liefert einen wesentlichen Beitrag zum Erreichen der gesetzlich vorgegebenen Klimaziele im Rahmen der kommunalen Wärmeplanung.

Unabhängig von den Unsicherheiten des weltweiten Energiemarktes und autark in der Versorgungssicherheit der Stadt: Mit diesen weitsichtigen Vorgaben wurde das DHE 2016/2017 konzipiert. Diese Ausrichtung hat sich angesichts der letztjährigen Turbulenzen auf den Märkten und dem inzwischen gesetzlich verankerten Ziel zur vollständigen Dekarbonisierung des Wärmesektors als richtig und vorausschauend erwiesen. In Kombination mit einem neuen Batteriespeicher, den die Stadtwerke Dinslaken ebenfalls auf dem Gelände an der Thyssenstraße errichtet haben, kann das DHE weite Teile des Stadtgebiets autark versorgen, sollte es einmal zu einem landesweiten Blackout kommen.

Diese Energieträger werden eingesetzt:

Im DHE wird Altholz der Kategorien A 1 bis A 3 thermisch verwertet, das im Umkreis von 100 Kilometern anfällt und nicht weiter recycelt werden kann. Im DHE wird es als Energieträger genutzt. Und da bei der thermischen Verwertung nur das CO2 freigesetzt wird, welches das Holz im Wachstumsprozess aufgenommen hat, kann die Energieerzeugung mit Holz als klimaneutral betrachtet werden. Überließe man das Altholz sich selbst, würde es verrotten und das CO2 ebenfalls wieder in die Luft abgegeben.

So arbeitet das DHE

2 Mitarbeitende sind im DHE beschäftigt. Sie sorgen rund um die Uhr dafür, dass das DHE sicher und zuverlässig arbeitet. Im Leitstand werden alle Prozesse des DHE überwacht und gesteuert. Die Energieerzeugung im DHE geschieht in zwei Kessellinien mit einer Feuerungsleistung von jeweils 50 MW. Das von spezialisierten Unternehmen aufbereitete Altholz wird direkt vom LKW in den Brennstoffbunker gegeben. Der Brennstoffbunker ist mit einer Staubabsauganlage ausgestattet, um Staubemissionen bei der Anlieferung auszuschließen.Eine vollautomatische Krananlage versorgt beide Kessellinien mit dem erforderlichen Brennstoff. Damit werden in jedem Kessel ca. 56 Tonnen Wasserdampf erzeugt.

Mit diesem Wasserdampf werden in einem hocheffizienten Kraft-Wärme-Kopplungsprozess sowohl zwei Turbinen zur Stromerzeugung als auch Heizkondensatoren zur Fernwärmeerzeugung betrieben. Die Rauchgase werden in einer hochmodernen Anlage gereinigt und so liegen die Emissionen des DHE deutlich unterhalb der genehmigten Grenzwerte sowie der neu veröffentlichten Immissionsgrenzwerte der TA Luft 2021.

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