Vorsicht vor stagnierendem Wasser in der Trinkwasserleitung

Wenn Trinkwasser eine längere Zeit in der heimischen Trinkwasserinstallation steht, kann dies seine Qualität beeinträchtigen. Dies nennt man stagnierendes Wasser. Dabei können sich Bakterien bilden oder auch Stoffe aus den Armaturen und Leitungen lösen. Aus Gründen der Hygiene ist es von daher erforderlich, dass sie nach Zeiten der Stagnation Spülungen des Leitungssystems vornehmen.

Maßnahmen bei kurzen Stagnationszeiten, z. B. über Nacht

Lassen Sie bei komplett geöffneter Entnahmearmatur das in der Leitung stehende, stagnierende Wasser so lange abfließen, bis sich das Wasser kühl anfühlt und sich seine Temperatur nicht mehr ändert. Das abgelaufene Wasser kann z.B. zum Putzen oder zum Blumen gießen genutzt werden.

dreckiges Wasser fließt aus einer Küchenarmatur
Eine Chemikerin wirft einen prüfenden Blick auf eine Wasserprobe.

Maßnahmen bei längeren Stagnationszeiten, z. B. über mehrere Wochen oder Monate

Wenn Leitungen nur selten oder über längere Zeit nicht genutzt werden, sind diese während der Stillstandzeit abzusperren. Man spricht dann von einer Betriebsunterbrechung.

Nach solch einer Unterbrechung muss zur Wiederinbetriebnahme der Trinkwasserinstallation anders vorgegangen werden, um die einwandfreie Qualität des Trinkwassers sicherzustellen. Hier ist eine Spülung der gesamten Trinkwasserinstallation (Bereich des kalten und des warmen Trinkwassers) vorzunehmen. Im Gegensatz zum Ablaufenlassen des Trinkwassers bei einer kurzen Stagnationszeit ist eine Spülung ein Verfahren zur Reinigung einer Trinkwasserinstallation unter Einsatz von Wasser mit und ohne Zusätze (Luft, mechanische und chemische Reinigungsmittel).

Die einfachste Form ist eine Spülung mit Wasser, die in den meisten Fällen bei einer Wiederinbetriebnahme ausreichend ist. Des Weiteren ist nach einer Betriebsunterbrechung der Trinkwasserinstallation eine mikrobiologische Untersuchung des Trinkwassers nach Inbetriebnahme empfehlenswert, um nachzuweisen, dass das Trinkwasser hygienisch einwandfrei ist. Für die Wiederinbetriebnahme der Trinkwasserinstallation ist grundsätzlich ein zugelassenes und qualifiziertes Installationsunternehmen zu beauftragen.

Noch ein wichtiger Hinweis gegen stagnierendes Wasser:

Leitungen, die überhaupt nicht mehr genutzt werden, so genannte „Totleitungen“, sind von der Installation abzutrennen.

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