Historie
120 Jahre Stadtwerke Dinslaken – gestern, heute und in Zukunft: Vor Ort. Ganz nah. Immer da.

Verlässliche Daseinsvorsorge seit 1903
Vor 120 Jahren gingen in der Dinslakener Altstadt die Gaslaternen an und es kam sauberes Trinkwasser in die ersten Dinslakener Haushalte. Daseinsvorsorge, Sicherheit und Komfort in einer zukunftsfähigen Stadt waren 1903 die Motivation für die Gründung der Dinslakener Gas- und Wasserwerke. Und diesem Auftrag, Menschen verantwortungsvoll und nachhaltig mit Energie – Strom, Gas, Wärme – und Trinkwasser zu versorgen, kommen die Stadtwerke Dinslaken bis heute nach. Vieles hat sich in 120 Jahren geändert. Wir sind ebenso gewachsen wie unsere Versorgungsgebiete. Die Leistungsfähigkeit der Technik ist heute effizienter und zugleich umwelt- und klimafreundlicher. Dabei ist unser Blick seit der Gründung der Fernwärmeversorgung Niederrhein 1966 nicht mehr auf das Stadtgebiet beschränkt. Mit ihr bieten wir Lösungen für eine klimaschonende Wärmeversorgung von Hennstedt bis zum Tegernsee, von Berlin bis Hückelhoven.
Meilensteine der Stadtwerke Dinslaken
Wie alles begann….
1903Zwischen dem Beschluss zur Gründung der Dinslakener Gas- und Wasserwerke durch den Stadtrat von Dinslaken und der Inbetriebnahme des Gaswerks und eines Wasserwerks am Stapp lagen nur ein Jahr Planungs- und Bauzeit. Am 21. Februar 1903 gingen in Dinslaken die ersten Gaslaternen an, vom 15. März 1903 an erhielten die ersten Haushalte sauberes Trinkwasser aus dem Wasserwerk am Stapp.
Der Weg dorthin war alles andere als leicht. Es muss eine harte Sitzung gewesen sein, zu der sich die Dinslakener Stadtverordneten am 26. März 1902 versammelt haben. War der Rat gespalten? Ja, anders kann man es nicht interpretieren. Denn es ging um Wesentliches: Die Daseinsvorsorge für die Stadt, nichts weniger als der Schritt in ein neues Jahrhundert, das technischen Fortschritt, Sicherheit und gesündere Lebensbedingungen auch nach Dinslaken bringen sollte. Und doch war dieser Schritt des Wandels für viele anscheinend zu groß. Im Vorfeld hatte es Proteste aus der Bevölkerung gegeben, die eine Verschwendung von Steuergeldern befürchtete, und nun stellte sich in der Stadtverordnetenversammlung eine Pattsituation heraus: Sechs der Mitglieder stimmten mit Ja, sechs mit Nein. Die Stimme des Bürgermeisters Otto Leue wurde zum Zünglein an der Waage. Am 26. März 1902 beschloss die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Dinslaken den Bau der städtischen Gas- und Wasserwerke.

Aufbruch in eine goldene Zukunft
Innerhalb von nur 10 Jahren wuchs der Gasbedarf in Dinslaken um das 3,5fache. Das Gaswerk konnte diesen Bedarf nicht mehr decken. Eine Lösung bot die neue Ferngasleitung der Thyssen‘schen Gas und Wasserwerke nach Wesel. Dinslaken wurde daran angeschlossen und das eigene Gaswerk stellte den Betrieb ein. Das Gebäude selbst und der benachbarte Gasometer blieben erhalten.
Nach Dinslaken wird auch das seit 1905 eigenständige und erst seit 1917 wieder zu Dinslaken gehörende Hiesfeld mit Trinkwasser aus dem städtischen Netz versorgt. Dieses wird an das Thyssen‘sche Wasserhauptrohrnetz angeschlossen.
Das städtische Wasserwerk am Stapp wird stillgelegt. Das Gebäude ist bis heute in Privatbesitz erhalten.
Die städtischen Gas- und Wasserwerke nehmen die Gasversorgung für Hiesfeld auf.
Harte Zeiten
Die Städtischen Gas- und Wasserwerke werden in Stadtwerke Dinslaken umbenannt.
Die Nationalsozialisten führten Deutschland ins Verderben. Die Stadtwerke Dinslaken standen 1945 vor 13 Kilometern zerstörtem Gas- und Wassernetz sowie dem schwer beschädigten Betriebsgebäude und Gasbehälter. Drei Jahre dauerte es, bis alles instand gesetzt war und die Mitarbeitenden 800 Gas- und Wasserzähler neu installiert hatten.1949 wurde die neue Verwaltung an der Gasstraße, heute Gerhard-Malina-Straße, errichtet.

Es geht voran
Der 30-jährige Dipl.-Volkswirt Gerhard Malina wird Werksleiter der Stadtwerke Dinslaken. Er ist es, der den städtischen Betrieb in eine Unternehmensgruppe umwandelt und damit die Grundlage für den heutigen Konzern schafft.
Heute wird es bedauert, damals galt es als Fortschritt: 1958 wurde der 1903 errichtete Dinslakener Wasserturm an der B8 kontrolliert zum Einsturz gebracht.
Dinslaken erhält wieder ein eigenes Wasserwerk. Es wird im Wasserschutzgebiet Löhnen errichtet. Betrieben wird es von der Wasserwerke Dinslaken GmbH.
Ein Jahr nach der Gründung der Wasserwerke Dinslaken GmbH werden auch die Stadtwerke Dinslaken in eine GmbH umgewandelt. Gerhard Malina wird ihr erster Geschäftsführer. Heute gehören zum Stadtwerke Dinslaken Konzern 28 Gesellschaften (Stand 2025)
Visionäre Entscheidung
In Dinslaken rußen die Kohleöfen, während in den Nachbarstädten die ersten Zechen sterben. Da hat Gerhard Malina, der Geschäftsführer der Stadtwerke Dinslaken eine Idee: Ein zusammenhängendes Fernwärmenetz im Altkreis Dinslaken auf Kohlebasis wäre von Vorteil für alle Seiten. Ab September 1962 fließt Fernwärme aus der ersten Heizzentrale im ev. Krankenhaus in Dinslaken, im Dezember wird das Fernheizwerk auf der Kleiststraße in Betrieb genommen.
Die Wärme für das noch junge Fernwärmenetz wird vom Heizkraftwerk Walsum bezogen. Dort werden Wärme und Strom in Kraft-Wärme-Kopplung erzeugt, ein Prinzip, das bis heute zu der guten Klimabilanz der Fernwärmeversorgung beiträgt.
Das Fernwärmenetz im Altkreis Dinslaken wächst rasant, die ersten Leitungen in Voerde werden verlegt. 1966 erfolgt die Gründung der Fernwärmeversorgung Niederrhein GmbH als Tochtergesellschaft der Stadtwerke Dinslaken GmbH, heute eines der größten Fernwärmeunternehmen Deutschlands.
Fernwärmeschiene Niederrhein
Schon 1978 taucht in der Festschrift zum 75-jährigen Bestehen der Stadtwerke Dinslaken das Stichwort „Umweltschutz“ auf. 1980 wird zwischen Dinslaken/Voerde, Duisburg und Moers die Fernwärmeschiene Niederrhein verlegt, um Wärme aus industrieller Abwärme in die örtlichen Fernwärmenetze zu transportieren. Es ist das erste Mal in Europa, dass industrielle Abwärme als Wärmequelle zur Versorgung privater Haushalte und öffentlicher Gebäude nutzbar gemacht wird. Heute gilt dieses Verfahren als eine Schlüsseltechnologie für eine annähernd CO2-neutrale Wärmversorgung.
Strom und Sonnenergie
Gas, Wasser, Fernwärme. Was im Portfolio der Stadtwerke Dinslaken fehlte, war Strom. Erst 1995 erfolgte die Übernahme der Stromversorgung Dinslakens von RWE.
Nur wenige Jahre vergingen bis die Stadtwerke Dinslaken nicht nur Stromanbieter, sondern auch Stromerzeuger wurden. Bereits 2003 wurde die erste Photovoltaikanlage auf dem Dach des THG installiert, weitere öffentliche Gebäude folgten wie die Dorfschule und das GHG.
Kauf der WEP Hückelhoven
2004Die Fernwärmeversorgung Niederrhein übernimmt 2004 die WEP Wärme-, Energie- und Prozesstechnik GmbH in Hückelhoven. In der Region Heinsberg entstehen nicht nur in den folgenden 20 Jahren Biomasse-Heizkraftwerke, die die dortigen, beständig wachsenden Fernwärmenetze annähernd klimaneutral mit Wärme beliefern, seit 2023 ist die WEP an der H2HS GmbH beteiligt, die ab 2025 als erste im Kreis Heinsberg Wasserstoff in industriellem Maßstab erzeugen wird.

Wärme aus Biomasse
Die Stadtwerke Dinslaken erwerben das örtliche Stromnetz, über das sie 365 Tage im Jahr rund um die Uhr die Stromversorgung in Dinslaken sicherstellen.
Das Biomasse-Heizkraftwerk an der Gerhard-Malina-Straße nimmt seinen Betrieb auf. Hier werden jährlich in Kraft-Wärme-Kopplung Wärme und Strom für 5.000 Haushalte erzeugt. Energieträger sind Holzhackschnitzel, die bei der Landschaftspflege anfallen

Wasser marsch
Durch die Ewigkeitsschäden des Bergbaus droht eine Zunahme des Rheinuferfiltrats im Grundwasser, aus dem in Löhnen das Dinslakener Trinkwasser gewonnen wird. Um dessen Qualität langfristig zu sichern, nehmen die Wasserwerke Dinslaken nach dreijähriger Bauzeit eine der modernsten Nanofiltrationsanlagen Europas in Betrieb.
Das DINamare wird eröffnet. Das Stadtwerkebad am Standort des früheren städtischen Schwimmbads verfügt über ein Mehrzweckbecken mit Cabriodach, einer großen Rutsche, Kinderplantschbecken, Lehrschwimmbecken und eine Liegewiese.
Ausbau Erneuerbarer Energien
Die Stadtwerke Dinslaken erweitern ihre Erzeugung von Solarstrom durch den Kauf des Solarparks Heidenau um jährlich ca.1,7 MW/h.
Die Stadtwerke Dinslaken steigen mit dem Kauf dreier Windkraftanlagen in Oberreichenbach in die Erzeugung von Strom aus Windkraft ein. Der Ertrag liegt bei rd. 18 MWh pro Jahr.
Der Sprung in die E-Mobilität
Die Windkraft Lohberg, eine Gesellschaft der Stadtwerke Dinslaken, der Mingas Power und der RAG Montan Immobilien, nimmt auf der Halde Lohberg eine Windkraftanlage in Betrieb, die jährlich ca. 10,5 MWh Strom für rd. 2.850 Haushalte produziert. Ebenfalls 2016 kaufen die Stadtwerke Dinslaken die Photovoltaikanlage auf der Kohlenmischhalle Lohberg. Hier wird jährlich Sonnenstrom zur Deckung des Bedarfs von ca. 1.500 Haushalten gewonnen.
Die ersten Elektro-Vans erweitern den Fuhrpark der Stadtwerke Dinslaken. Ein Jahr später beginnt der sukzessive Ausbau von öffentlichen Ladestationen für Elektrofahrzeuge im Dinslakener Stadtgebiet. Eine Ladestation für E-Bikes nahmen die Stadtwerke Dinslaken bereits 2014 vor ihrer Hauptverwaltung in Betrieb.
Das beliebte Stadtwerke-Maskottchen DIN taucht zum ersten Mal in einer Werbeanzeige auf.
Freizeit als Daseinsvorsorge
Die Fernwärmeversorgung Niederrhein, die bereits seit den 60er Jahren Fernwärme ins Zentrum von Voerde und nach Möllen liefert, verlegt ein separates Fernwärmenetz in Voerde-Friedrichsfeld. Gespeist wird es aus einem eigens dafür gebauten Biomasse-Heizwerks. 2025 werden die Voerder und Friedrichsfelder Netze zusammenwachsen.
Die Stadtwerke Dinslaken erwerben Windkraftanlagen im Windpark Heidelheim. Die Anlagen erzeugen rd. 18,5 MWh pro Jahr.
Der Rat der Stadt Dinslaken beauftragt die eigens dafür gegründete, 100-prozentige Stadtwerke-Tochter DINEis GmbH mit dem Erhalt, der Modernisierung und dem Betrieb der Eissporthalle Dinslaken.
120 Jahre Stadtwerke Dinslaken
Die Stadtwerke Dinslaken feiern ihr 120-jähriges Bestehen gleichzeitig mit dem 750 Jahre Jubiläum der Stadt Dinslaken. Beginnend mit einem magischen Lichterlabyrinth im Stadtpark vor dem Rathaus, feiern die Stadtwerke über das gesamte Jahr verteilt ihren Geburtstag mit Events und Besonderheiten, unter an derem den Energy Day und dem ersten Energy Splash im DINamare.
Das DINamare – das stadtwerkebad gehört nach einer mehrjährigen umfangreichen Erweiterung des Innen- und Außenbereichs zu den attraktivsten Sport- und Familienbädern der Region. Eine Wasserfläche von insgesamt 1.751 m2 verteilt sich auf sieben Sport-, Event-, Mehrzweck- und Lehrschwimmbecken. Zudem wird der Außenbereich für Events wie das überregional bekannte Waikiki-Festival genutzt.
Inbetriebnahme des DHE
Das Dinslakener Holz-Energiezentrum DHE wird am 6. September im Beisein von Mona Neubaur, Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie sowie stellvertretende Ministerpräsidentin des Landes Nordrhein-Westfalen, feierlich eröffnet. Nach einer Bauzeit von vier Jahren wird die Anlage auf Altholzbasis im Jahr 380 GWh Wärme und rd. 100 GWh Strom erzeugen. Die Fernwärmeversorgung in Dinslaken wird durch die Wärmelieferung aus dem DHE annähernd klimaneutral.
Ebenfalls 2024 wurde neben dem DHE mit dem Bau eines Batteriespeichers begonnen (Inbetriebnahme 2025). Beide Anlagen zusammen ermöglichen künftig die autarke Stromversorgung weiter Teile Dinslakens im Schwarzfall.
Die Stadtwerke Dinslaken feiern das 10-jährige bestehen ihrer Veranstaltungsreihe „Kult im Gas(t)werk“ mit einem Konzert von Wildes Holz im Alten Gaswerk.